31 Kreise mit Inzidenzen über 1.000 und deutlich mehr als ein Drittel aller Kreise mit einer Inzidenz von mehr als 500

Update 29.11.2021: Im Vergleich zum Stand vom 25.11.2021, also vor vier Tagen, sind es 19 weitere Landkreise bzw. kreisfreie Städte, die eine Inzidenz von mehr als 500 haben. Insgesamt haben 157 Kreise diese Grenze überschritten, somit liegt der Anteil dieser Kreise bei 38,2%, also fast genau einem Drittel (incl. der Berliner Stadtbezirke gibt es insgesamt 4111)). Noch wie vor liegen nahezu alle dieser Kreise im Süden und Südosten der Bundesrepublik, der Norden bzw. Nordwesten ist fast gar nicht betroffen. 70 Kreise liegen in Bayern, das ist fast die Hälfte aller Kreise. Im Freistaat haben fast drei Viertel aller Kreise (von insgesamt 71 Landkreisen sowie 25 kreisfreien Städten, also 96) eine Inzidenz von mehr als 500, in Sachsen liegen nach wie vor alle 13 Kreise über der genannten Grenze, in Thüringen sind es 21 (von 22 Landkreisen bzw. kreisfreien Städten, also etwa 95%), in Baden-Württemberg sind es 26 (von 44 Kreisen, also 59%), in Brandenburg 12 (von 18, also 67%) und in Sachsen-Anhalt 11 (von 14, also 79). In Rheinland-Pfalz sind es zwei und im Saarland und Hessen haben jeweils einen Kreis mit einer Inzidenz größer 500.  Es gibt in Bayern, Sachsen, Brandenburg und Thüringen insgesamt 31 Kreise mit einer Inzidenz von 1.000 und mehr. Damit stieg die Zahl gegenüber dem letzten Stand um 4. An der Spitze liegt jetzt der Erzgebirgskreis mit einer Inzidenz von 2.073.

Vergleich Inzidenz und Intensivfälle auf Kreisebene

Auf Grund der sehr großen Zahl von Kreisen mit einer Inzidenz >500, es sind mittlerweile 157, werden in der nachfolgenden Übersicht nur noch die Kreise dargestellt, die eine Inzidenz >1.000 haben. Diese befinden sich, wie schon zuvor in den Bundesländern Sachsen (10 Kreise), Thüringen (9), Bayern (7),  Brandenburg (4) und Sachsen-Anhalt (1).

Während der letzten Tagen wurde die Verlegung von Intensivpatienten begonnen. Verlegt wurden Patienten aus Bayern, Sachsen und Thüringen. Die Tagesschau schreibt dazu:

30 von ihnen kommen aus Bayern, 10 aus Thüringen und 14 aus Sachsen. Wie der zuständige Arbeitskreis der Innenministerkonferenz mitteilte, erklärten sich Krankenhäuser in Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland bereit, Patienten aufzunehmen.

Alle Kreise mit extrem hoher Inzidenz haben auch einen hohen Anteil an Patienten mit Covid-19 auf den Intensivstationen. In 14 der 31 Kreise haben die Intensivstationen einen Belegungsanteil Corona-Patienten von 50% und mehr. Im Saale-Holzland-Kreis gibt es trotz der hohen Inzidenz gar keine Corona-Intensivpatienten. Es gibt allerdings dort insgesamt nur 8 Intensivbetten. Es ist also möglich, dass Corona-Intensivpatienten in andere Kreise verlegt werden bzw. wurden.

Bundesland Kreis 7Tage-Inzidenz Intensivbelegung mit C19*
Sachsen LK Erzgebirgskreis 2073,4 57,0%
Sachsen LK Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 1972,0 72,4%
Sachsen LK Bautzen 1732,8 56,5%
Sachsen LK Leipzig 1673,5 27,4%
Brandenburg LK Elbe-Elster 1637,2 16,7%
Sachsen LK Görlitz 1554,5 47,5%
Thüringen LK Saale-Orla-Kreis 1451,7 75,0%
Thüringen LK Hildburghausen 1390,1 33,3%
Brandenburg LK Spree-Neiße 1377,7 33,3%
Bayern LK Freyung-Grafenau 1373,2 61,1%
Thüringen LK Sonneberg 1360,4 71,4%
Bayern LK Rosenheim 1357,6 26,6%
Sachsen LK Nordsachsen 1352,3 30,9%
Sachsen LK Meißen 1273,9 53,1%
Thüringen LK Saale-Holzland-Kreis 1223,2 0,0%
Sachsen LK Vogtlandkreis 1217,5 36,4%
Brandenburg LK Oberspreewald-Lausitz 1216,8 76,5%
Bayern LK Rottal-Inn 1209,4 68,7%
Thüringen LK Altenburger Land 1186,1 35,7%
Sachsen SK Chemnitz 1171,0 31,0%
Thüringen LK Greiz 1156,5 40,0%
Sachsen-Anhalt LK Harz 1130,0 29,6%
Bayern LK Traunstein 1122,3 58,1%
Bayern LK Passau 1110,3 53,8%
Thüringen LK Gotha 1108,8 52,6%
Bayern SK Rosenheim 1086,6 46,9%
Brandenburg LK Dahme-Spreewald 1060,5 24,3%
Sachsen LK Zwickau 1057,9 41,0%
Bayern LK Mühldorf a.Inn 1027,6 61,5%
Thüringen LK Ilm-Kreis 1023,6 68,8%
Thüringen SK Gera 1005,1 31,2%
* Anzahl C19-Intensive an Gesamtzahl Betten    

Die Zeitreihe weist zwar Lücken auf, man kann die Tendenz jedoch gut erkennen. Obwohl die Kapazität fast verdoppelt wurde stieg der Auslastungsgrad kontinuierlich an. Da sich die Zahl der Coronafälle im gleichen Zeitraum verdreifacht hat, nahm deren Anteil an der Gesamtkapazität und und an der Gesamtbelegung erheblich zu. Die Zahl der Nicht-Corona-Fälle ging -mit Schwankungen- leicht zurück.

Entwicklung der Situation auf den Intensivstationen in ausgewählten Kreisen

 

Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Stand Gesamt belegt Anteil C19 C19 an Gesamt C19 an belegt
7.11.21 73 56 77% 32 44% 57%
8.11.21 79 67 85% 35 44% 52%
9.11.21 74 67 91% 32 43% 48%
10.11.21 77 72 94% 36 47% 50%
11.11.21 78 70 90% 37 47% 53%
12.11.21 67 61 91% 18 27% 30%
13.11.21 75 67 89% 35 47% 52%
14.11.21 77 68 88% 39 51% 57%
15.11.21 88 83 94% 46 52% 55%
18.11.21 97 91 94% 53 55% 58%
23.11.21 129 121 94% 93 72% 77%
25.11.21 131 123 94% 93 71% 76%
27.11.21 131 122 93% 96 73% 79%
29.11.21 134 126 94% 97 72% 77%

Trotz der Lücken in der Zeitreihe, kann man die Tendenz gut erkennen. Obwohl die Kapazität fast verdoppelt wurde stieg der Auslastungsgrad kontinuierlich an. Da sich die Zahl der Coronafälle im gleichen Zeitraum verdreifacht hat, nahm deren Anteil an der Gesamtkapazität und und an der Gesamtbelegung erheblich zu. Die Zahl der Nicht-Corona-Fälle ging -mit Schwankungen- leicht zurück. Waren anfangs noch 41 Plätze für Nicht-Corona-Behandlungen frei, waren es am Ende 37.

Stadt Rosenheim

Stand Gesamt belegt Anteil C19 C19 an Gesamt C19 an belegt
7.11.21 26 26 100% 12 46% 46%
8.11.21 28 28 100% 13 46% 46%
9.11.21 28 28 100% 13 46% 46%
10.11.21 28 28 100% 13 46% 46%
11.11.21 26 26 100% 13 50% 50%
12.11.21 29 25 86% 13 45% 52%
13.11.21 27 27 100% 14 52% 52%
14.11.21 26 25 96% 13 50% 52%
15.11.21 27 26 96% 14 52% 54%
18.11.21 28 28 100% 14 50% 50%
23.11.21 26 23 88% 16 62% 70%
25.11.21 29 28 97% 11 38% 39%
27.11.21 28 27 96% 13 46% 48%
29.11.21 32 28 88% 15 47% 54%

In der Stadt Rosenheim lag die Auslastung immer sehr nahe 100%, wobei fast immer 50% der Behandelten Corona-Patienten waren. Die Gesamtkapazität stieg im betrachteten Zeitraum nur leicht (ca. 23%).

Stadt Gera

Stand Gesamt belegt Anteil C19 C19 an Gesamt C19 an belegt
7.11.21 42 42 100% 8 19% 19%
8.11.21 42 42 100% 12 29% 29%
9.11.21 46 46 100% 12 26% 26%
10.11.21 46 46 100% 13 28% 28%
11.11.21 43 43 100% 13 30% 30%
12.11.21 42 41 98% 13 31% 32%
13.11.21 42 40 95% 15 36% 38%
14.11.21 44 44 100% 16 36% 36%
15.11.21 44 44 100% 17 39% 39%
18.11.21 48 44 92% 16 33% 36%
23.11.21 48 44 92% 18 38% 41%
25.11.21 48 45 94% 16 33% 36%
27.11.21 48 44 92% 16 33% 36%
29.11.21 48 45 94% 15 31% 33%

In der Stadt Gera lag die Auslastung immer sehr nahe 100%, wobei fast immer ein Drittel der Behandelten Corona-Patienten waren. Die Gesamtkapazität erhöhte sich im betrachteten Zeitraum um 14%.

Vergleich Inzidenz und Intensivfälle 2021 zu 2020

Insgesamt liegen am heutigen Tag 4.575 Patienten mit Covid-19 auf Intensivstationen. Das sind 17,6% mehr als vor genau einem Jahr und 80% der bisgerigen Corona-Maximalauslastung (Stand 29.11.2021).

In den einzelnen Bundesländern stellt sich diese Abweichung aber höchst unterschiedlich dar:

  • BW:+45% zum Tagesgleichen Wert 2020; 97% im Vergleich zum bisherigen Maximum
  • BY:+64%; 100%
  • BE:-35%; 43%
  • BB:+72%; 61%
  • HB:-6%; 64%
  • HH:-18%; 55%
  • HE:-19%; 55%
  • MV:+172%; 87%
  • NI:+19%; 69%
  • NW:-29%; 59%
  • RP:-17%; 63%
  • SL:-3%; 64%
  • SN:+50%; 95%
  • ST:+121%; 67%
  • SH:+121%; 52%
  • TH:+151%; 84%

Die nachfolgende Grafik zeigt den Verlauf der Inzidenz und den der Zahl der Intensivfälle mit positivem C19-Test 2021 im Vergleich zu 2020 für das Bundesland Baden-Württemberg bis zum 29.11.2021. Die Inzidenz in dort ist fast 300% höher als im Vorjahr, die Zahl der Intensivfälle liegt noch um 45% über dem Vorjahresstand (Deutschland insgesamt Inzidenz +234%, Intensivbelegung mit C19 +18%).

Corona: Inzidenz und Intensivfälle 2020 und 2021 im Vergleich (Baden-Württemberg)

Quellen

1) Das RKI berichtet zu 411 Gebietseinheiten, davon sind 292 Landkreise, 105 kreisfreie Städte, 12 Berliner Stadtbezirke sowie die StädteRegion Aachen und die Region Hannover.