Der gelbe Fleck

Im Jahr 1989 wurde in der DDR im Verlag Rütten & Loening die Essay-Sammlung Der gelbe Fleck veröffentlich. Diese Essay-Sammlung der Autoren Rosemarie Schuder und Rudolf Hirsch trägt den Untertitel Wurzeln und Wirkungen des Judenhasses in der deutschen Geschichte.

Inhaltsverzeichnis

Das Buch ist wie folgt gegliedert:

  • Warum dieses Buch heute
  • Vorgeschichte
  • Zur sozialen Struktur
    • Talmud
    • Das kanonische Zinsverbot - der jüdische Wucher - Shylock
  • Die Kreuzzüge
  • Die Blutbeschuldigung
    • Das Osterbrot
    • Das Laterankonzil von 1215
    • Beelitz
    • Heiligengrabe
    • Sternberg
    • Bacharach - Deggendorf - Trient
    • Das Anderl von Rinn
  • Der schwarze Tod
  • Zeit der Hussiten
  • Das gnadenlose Kreuz
  • Das Bild der "Schönen Maria" zu Regensburg
  • Der Reuchlinsche Streit
  • Josel von Rosenheim - Luther - Osiander
  • Brandenburg - Preußen - Berlin
    • Der Hostienfrevel-Prozeß
    • Der Münzmeister Lippold
    • Die fünfzig reichen Familien
    • Blick nach Wien
    • Die Münzen und das Berliner Porzellan des Philosophen von Sanssouci
    • Die gestückelte Emanzipation
  • Die Erfindung der jüdischen Rasse
    • Die Erfindung
    • Xanten
    • Tisza-Eslar
    • Die Gescheiterten
    • München
    • Walter Rathenau
    • Der erste Boykott und die Folgen
  • Nürnberg
    • Anfänge der jüdischen Gemeinde
    • Die Rindfleisch-Banden
    • Die Armleder-Banden
    • Das Handelshaus Stromer
    • Capestrano und Cusonus
    • Die Schlüsselübergabe
    • Das Schicksal des armen Michel
    • Der Gauleiter
    • Der 5/8 Jude
    • Pogrom 1938
  • Frankfurt am Main
    • Die Judengasse
    • Die Judenschlachten
    • Der neue Haman
    • Rothschild
    • Blick nach Stuttgart; in diesem Kapitel werden die folgenden Namen genannt:
      Josef Süß Oppenheimer
    • Ludwig Börne; in diesem Kapitel werden die folgenden Namen genannt:
      Ludolf Holst, Christian Wilhelm von Dohm
    • I.G. Farben; in diesem Kapitel werden die folgenden Namen genannt:
      Fritz Haber, Carl Bosch, Carl von Weinberg, Arthur von Weinberg, Alfred Merton,Ernst von Simson,Kurt Oppenheim, Georg von Schnitzler
    • Auschwitz; in diesem Kapitel werden die folgenden Namen genannt:
      Carl Krauch, Fritz ter  Meer, Georg von Schnitzler, Otto Ambros, Hermann Schmitz, Carl von Weinberg, Arthur von Weinberg, Otto von Mendelssohn-Bartoldy, Richard Merton, Ernst von Simson, Alfred Merton, Wilhelm Peltzer, Gustav Schliefer
  • Bevölkerungsstatistik der Juden in den wichtigsten Ländern Europas
  • Literaturverzeichnis
  • Bildnachweis
  • Danksagung

Bevölkerungsstatistik der Juden in den wichtigsten Ländern Europas

Die im Anhang des Buches veröffentliche Übersicht wird hier gleichzeitig verglichen mit einer Veröffentlichung der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Siehe dazu die Übersicht zu den ermordeten Juden Europas

Land Jahr der Zählung lt. "Der gelbe Fleck" Jüdische Bevölkerung lt. "Der gelbe Fleck" Jahr der Zählung lt. bpb Jüdische Bevölkerung lt. bpb ermordet lt. bpb
Polen 1921 2.845.364  vor 09/1939  3.400.000  3.000.000
Sowjetunion 1926 2.570.330  1939  3.000.000  1.000.000
Rumänien 1928 1.104.191  1930  757.000  287.000
Deutschland 1925 564.000  1933  500.000  165.000
Ungarn 1920 473.310  1930 445.000  270.000
Tschechoslowakei 1921 354.342  1930 357.000  260.000
England 1921 286.000  k.A.   k.A.   k.A.
Österreich 1925 225.000  1938 206.000  65.000
Frankreich 1925 160.000  1940 300.000 76.000
Litauen 1923 155.323  1939 150.000 145.000
Griechenland 1925 115.000  1940 70.000 58.800
Niederlande 1920 115.229  1941 140.000 102.000
Lettland 1930 94.388  1939 93.500 70.000
Jugoslawien 1921 64.221  1930 68.500 60.000
Belgien 1920 50.000  1940 90.000 25.000
Bulgarien 1920 43.300  1934 48.400 142
Italien 1924 45.000  1938 46.000 7.500
Dänemark 1921 5.924  1940 7.800 116
Estland 1922 4.639  1934 4.300 1.000
Norwegen 1920 1.457  1940 1.800 758
Luxemburg 1927 1.771  1940 3.600 1.200
Albanien k.A. k.A.  1930 200 100
Finnland k.A. k.A.  1942 2.200 7
Algerien k.A. k.A.  1939 120.000 ?
Marokko k.A. k.A.  1939 200.000 ?
Tunesien k.A. k.A.  1939 85.000 20
Libyen k.A. k.A.  1931 25.000 k.A.
Syrien-Libanon k.A. k.A.  1939 35.000 k.A.

Quellen

Der gelbe Fleck

Die Autoren geben als Quelle das Jüdische Lexikon, Berlin 1927, nachgedruckt 1982 an. Sie weisen darauf hin, dass die Zahneln für die Sowjetunion nur deren europäischen Teil umfassen und dort die Menschen jüdischer Nationalität (jiddisch sprechend). In den anderen Ländern werden nur Mitglieder jüdischer Gemeinden erfasst.

Bundeszentrale für politische Bildung

Die bpb gibt zu ihrer Übersicht die folgenden Quellen an:

  • Stiftung Jüdisches Museum Berlin/ Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (Hrsg.): Heimat und Exil. Emigration der deutschen Juden nach 1933, Frankfurt am Main 2006.
  • Benz, Wolfgang (Hrsg.): Dimension des Völkermords. Die Zahl der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus, München 1996.
  • Laqueur, Walter (Hrsg.): The Holocaust Encyclopedia, New Haven/ London 2001.
  • Gutmann, Israel (Hrsg.): Encyclopedia of the Holocaust, Jerusalem 1990.
  • The issues of the Holocaust research in Latvia. Report of an international conference and the Holocaust research in Latvia. Riga 2001.
  • Randolph R. Braham: The Politics of Genocide. The Holocaust in Hungary. Boulder 1994.