Kommt der Hund auf den Hund

Ich hatte bereits in einem früheren Beitrag die steigenden Zahl der Hunde in Deutschland thematisiert. Da ist es nicht verwunderlich, dass Ernährung und Gesundheit der, nicht von allen, geliebten Vierbeiner immer mehr Menschen und damit auch Medien beschäftigen.

Obwohl der genaue Zeitpunkt nicht feststeht, ist der Hund wohl das älteste Haustier. Vor mindestens 15.000 Jahren, vielleicht aber auch schon vor 100.000 Jahren haben unsere Vorfahren mit der Domestizierung des Wolfes zum Hund die Grundlagen für den heutigen Hundeboom geschaffen.

Hundegift

Hundebesitzern ist in den meisten Fällen wohl klar, dass bestimmte Lebensmittel oder Stoffe für Hunde wahres Gift sind, obwohl sie für den Menschen oftmals regelrechte Leckerbissen sind. An erster Stelle zu nennen ist dabei Schokolade. Kakaofrüchte enthalten Theobromin, ein Alkaloid, das auf das menschliche Nervensystem anregend wirkt. Beim Menschen (wie auch bei manchen Säugetieren wie Ratten und Mäusen) werden die toxischen Effekte des Theobromins durch ein spezielles enzymatisches Abbausystem reduziert. Der Hund verfügt nicht über dieses Abbausystem. Für ihn ist Schokolade reines Gift. Gleiches gilt übrigens auch für Katzen und Pferde. Für kleinere Hunde kann bereits eine halbe Tafel Zartbitterschokolade letal wirken. Zartbitterschokolade enthält in der Regel 50% Kakao. Bekanntlich gibt es aber ein umfangreiches Angebot von Schokoladen, deren Kakaogehalt noch deutlich höher ist.

Auch von Zwiebeln, Weintrauben und Rosinen gehen erhebliche Gefahren für Hunde aus. Die durch die beiden letzteren verursachte Weintraubenvergiftung tritt allerdings nicht immer bzw. nicht bei allen Hunden auf. Die Wirkungsmechanismen sind nicht eindeutig geklärt.

Ebenso wird davor gewarnt, Hunden Lebensmittel zu verabreichen, die Xylit (z.B. bekannt als Süßungsmittel in zuckerfreien Kaugummi) enthalten. Schon geringe Dosen können bei Hunden Hypoglykämie (abnorm niedriger Blutzuckerspiegel) verursachen, höhere Dosen können zu akutem Leberversagen führen.

Aber wie sieht die richtige Ernährung für Hunde aus? Die Meinungen darüber gehen weit auseinander. Bekanntlich stammt der Hund vom Wolf ab. Schauen wir also zunächst auf die Ernährung von Wölfen

Was frisst der Wolf?

Allgemein wird man die Antwort hören: natürlich Fleisch. Vielen Menschen erscheint der Wolf als Fleischfresser. Das ist aber keineswegs so eindeutig. Im Grund genommen ist der Wolf ein Nahrungsgeneralist, d.h. er frisst so ziemlich alles, nämlich nicht nur Frischfleisch sondern auch Aas, Früchte, Gras und menschliche Ernährungsabfälle. Insgesamt ist aber der Anteil derartiger Kost gering. Eine Ernährungsanalyse von Wölfen in Sachsen zeigt, dass Früchte gerade einmal 0,1% der Wolfsnahrung ausmachen.

https://www.theguardian.com/lifeandstyle/2022/apr/13/vegan-diets-are-healthier-and-safer-for-dogs-study-suggests

https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0265662#sec007

https://www.grueneliga-berlin.de/publikationen/der-rabe-ralf/aktuelle-ausgabe/hunde/