Portable Webserver als Testumgebung

Der Aufbau einer Website ist nicht selten schon allein deshalb mit viel Zeitwand verbunden, weil man immer wieder geänderte Dateien in den Webspace hochladen muss. Natürlich kann man ein einfache HTML-Seite, die auf dem PC gespeichert ist, direkt im Browser anzeigen, doch sobald eine ganze Website mit gegenseitigen Verlinkungen oder gar dynamische Webseiten auf PHP-Basis, unter Umständen mit einem Content Management System eingesetzt werden, getestet werden sollen, wird es kompliziert. Selbst JavaScript-Dateien funktionieren häufig in einzeln angezeigten Dateien häufig nicht korrekt.

Da ist es natürlich naheliegend, den eigenen PC als Webserver einzusetzen. Da dieser dann auch noch so eingerichtet werden kann, dass auch andere Geräte -entweder im lokalen Netz oder sogar im Internet- dann auf diese Ressource zugreifen können, erweitert sich der Spielraum für ein ausgiebiges Testen erheblich. Hierauf werde ich später noch im Einzelnen eingehen. Nähern wir uns der Angelegenheit schrittweise und beschäftigen wir uns zunächst mit den Softwaregrundlagen.

Softwaregrundlagen Webserver

So ein Webserver besteht in der Regel aus drei Softwarekomponenten:

  • der eigentliche Webserver. Dieser ist dafür verantwortlich, die HTML-Seiten an den Browser des Webseitenbesucher auszuliefern. Hier kommt sehr häufig Apache2 zum Einsatz.
  • Viele Webseiten werden nicht direkt im HTML-Format gespeichert, sondern erst dann, wenn ein Browser sie zeigen will, zusammengesetzt. Das geschieht sehr häufig mit PHP. Diese Programmiersprache ist auch die Grundlage für viele Programme, mit denen Blogs oder Foren erstellt werden.
  • Große Datenmengen lassen sich meist schneller verarbeiten, wenn sie in festen Strukturen abgelegt werden. Das geschieht sehr häufig in Datenbanken. Ein wichtiges Datenbanksystem in der Internetwelt ist MYSQL.

Standardlösung

Die Standardlösung für die Einrichtung des eigenen PC als Webserver ist XAMPP. XAMPP beinhaltet alle drei zuvor beschriebenen Komponenten und ist für alle wichtigen Betriebssystem-Plattformen (Windows, Linux, Max OS X) verfügbar. Außerdem sind in XAMPP ein FTP-Webserver, der Perl-Interpreter und weitere Programme enthalten.

Obwohl, wie bereits gesagt, XAMPP die Standardlösung ist, ist sie nicht in allen Fällen die sinnvollste. Das gilt insbesondere dann, wenn man für mehrere Website lokale Plattformen vorhalten will und wenn man die lokale Entwicklungsumgebung schnell von einem PC zu einem anderen mitnehmen will. Daher will ich hier einige andere Lösungen vorstellen, die sich gegenüber XAMPP vor allem durch ihrer Portabilität (von PC zu PC, Installation auf USB-Stick), durch ihren geringen Installationsumfang oder durch andere spezielle Fähigkeiten unterscheiden. Ich habe die folgenden Webserver-Anwendungen getestet: