Länder mit Bevölkerungsrückgang im Jahr 2021
Bereits in früheren Jahren gab es einzelne Staaten bzw. Gebiete, in denen die Bevölkerungszahl zurückging. In Jahren 2019 und 2020 waren es jeweils 28, im Jahr 2021 waren es dann 33. Bestimmte einzelne Staaten/Gebiete werde ich im Folgenden nicht weiter betrachten:
- American Samoa (Rückgang 2019, 2020, 2021) - geringe Gesamtbevölkerung
- Bermuda (Rückgang 2019, 2020, 2021) - geringe Gesamtbevölkerung
- Estland (Rückgang 2021) - Rückgang nahe 0
- Deutschland (Rückgang 2021) - Rückgang nahe 0
- Gibraltar (Rückgang 2019, 2020) - Rückgang nahe 0 und geringe Gesamtbevölkerung
Bevor ich mich einzelnen Ländern zuwende, will ich zunächst einen Blick auf die Entwicklung der Weltbevölkerung im Jahr 2021 insgesamt werfen.
Weltbevölkerung - Wachstum im Jahr 2021
Im Jahr 2021 wuchs die Weltbevölkerung um 0,94%. Das entspricht einer Zunahme von knapp 73 Mio Erdenmenschen. Im gesamt Betrachtungszeitraum (1960-2021) war die prozentuale jährliche Zunahme noch nie so niedrig. Damit setzt sich der seit seit vielen Jahren zu beobachtende Trend geringerer Wachstumsraten auch im Jahr 2021 fort. Geringere Wachstumsraten bedeuten nicht automatisch auch geringeres absolutes Wachstum. Die absolute Zunahme ist aber seit etwa 1990 ebenfalls rückläufig. Die absolute Zunahme war im Jahr 2021 etwa so hoch wie 1978. In der Zeit dazwischen lag sie immer höher.
Einzelne Länder mit Bevölkerungsrückgang 2021
Überblick
In den folgenden Ländern ging die Bevölkerung im Jahr 2021 zurück:
- Albania: -0,9%
- Belarus: -0,4%
- Bosnia and Herzegovina:-0,5%
- Bulgaria:-0,5%
- Croatia:-3,7%
- Cuba:-0,1%
- Curacao: -1,7%
- Georgia: -0,4%
- Greece: -0,3%
- Hong Kong: -0,9%
- Hungary: -0,4%
- Italy:-0,6%
- Japan:-0,5%
- Korea, Rep.:-0,2%
- Latvia: -0,9%
- Lebanon: -0,8%
- Moldova: -1,8%
- Montenegro: -0,2%
- North Macedonia: -0,4%
- Poland: -0,3%
- Puerto Rico: -0,5%
- Romania: -0,7%
- Russian Federation: -0,4%
- Serbia:-0,8%
- Singapore: -4,1%
- Slovak Republic: -0,2%
- Spain: -0,1%
- Ukraine: -0,7%
- Virgin Islands (U.S.): -0,4%
Das sind insgesamt 29 Länder bzw. Territorien. Unter diesen Ländern sind die EU-Länder besonders zahlreich vertreten. Immerhin sind 10 Länder mit negativer Bevölkerungsentwicklung Mitglied der EU. Weitere 9 Länder kann man Europa zuordnen, teilweise sind diese Länder EU-Beitrittskandidaten.
Werfen wir nun einen Blick auf die einzelnen Länder (auf Curacao und die Virgin Islands werde ich dabei nicht näher eingehen)
Albanien
Bis 1990 war Albanien ein Land mit stetigem Zuwachs der Bevölkerung. Von 1960 bis 1990 stieg die Bevölkerung 1,8 Mio auf knapp 3,3 Mio Einwohner. Die durchschnittliche Wachstumsrate lag in den 1960er Jahren bei 2,9%, in den 1970er Jahren bei 2,3% und in den 1980er Jahren bei 2,1%.
Bis zum Jahr 2021 ging die Bevölkerung auf 2,8 Mio Einwohner zurück, ein Rückgang von 0,5 Mio bzw. 14,4% oder auch 0,5% pro Jahr. Die Bevölkerungszahl 2021 ist ungefähr so hoch wie 1983.
Bis zum Jahr 2050 prognostiziert worldometers.info einen weiteren Rückgang auf 2,4 Mio Einwohner.
Weißrussland
Von 1960 bis 1990 steig die Bevölkerung in Weißrussland stetig an. Lag sie 1960 noch bei 8,2 Mio, so gab es dort 1990 10,2 Mio Einwohner. Das entspricht einem Anstieg von etwa 0,7% im Jahr.
Der Anstieg setzte sich noch bis 1993 fort. Insgesamt ging die Bevölkerung jedoch im Jahr 2021 gegenüber 1990 zurück, und zwar auf 9,3 Mio. Das entspricht einem jährlichen Rückgang von 0,3%.
worldometers.info prognostiziert bis 2050 einen Rückgang auf 8,6 Mio
Bosnien und Herzegowina
Im Jahr 2021 hatte Bosnien und Herzegowina mit 3,3 Mio Einwohner etwa die gleiche Zahl wie zu Beginn der 1960er Jahre. Dabei war auch hier bis 1990 ein deutlicher Anstieg festzustellen, die Einwohnerzahl stieg auf 4,5 Mio. Das ist ein mittlerer Anstieg von 1,1% p.a. Allerdings gab es bereits zum Ende der 1980er Jahre leichte Rückgänge.
Die darauf folgenden Jahre zeigen, vor allem wegen der Fluchtbewegungen, deutliche Schwankungen. Insgesamt ergibt sich aber für die Zeit nach 1990 im Durchschnitt ein jährlicher Rückgang von 1%.
Bulgarien
Die Bevölkerung Bulgariens wuchs von 1960 bis 1990 von 7,9 Mio auf 8,7 Mio Einwohner. Das entspricht einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 0,3% pro Jahr. Allerdings ging die Bevölkerungszahl bereits ab 1989 zurück.
Von 1990 bis zum Jahr 2021 schrumpfte die Bevölkerung von 8,7 Mio auf 6,9 Mio Einwohner, ein Rückgang von 0,8% p.a. Damit liegt die Bevölkerungszahl deutlich unter dem Stand von 1960.
Einen Vergleich der Bevölkerungsentwicklung Bulgariens zu anderen Ländern der EU findet man auf Bevölkerungsentwicklung in der EU.
Kroatien
Gegenüber 1960 wuchs die Bevölkerung in dem Balkanstaat bis 1990 um 0,6 Mio. Dabei betrug die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate 0,5%. Bis zum Jahr 2021 sank die Bevölkerungszahl noch unter das Niveau von 1960 auf 3,9 Mio. Das entspricht einem jährlichen Rückgang von 0,6%.
Einen Vergleich der Bevölkerungsentwicklung Kroatiens zu anderen Ländern der EU findet man auf Bevölkerungsentwicklung in der EU.
Kuba
Für Kuba scheint ein Rückgang der Bevölkerung relativ neu zu sein. Von 1960 bis 1990 stieg die Bevölkerungszahl um 48,4%, in den 31 Jahren danach waren es nur noch 6,8%. In den Jahren 2007-2010 sowie seit dem Jahr 2018 gibt es leichte Bevölkerungsrückgänge. Die höchste Einwohnerzahl wurde im Jahr 2017 erreicht.
Georgien
Die Bevölkerungszahl Georgiens steig von 1960 bis 1990 um 1,1 Mio von 3,7 Mio auf 4,8 Mio Einwohner. Das ist ein jährlicher Anstieg von 0,9%. Bis zum Jahr 2021 gab es einen etwa gleich starken Rückgang auf 3,7 Mio. Die Bevölkerungszahl ging um 0,8% pro Jahr zurück.
Griechenland
Für Griechenland ist das Phänomen des Bevölkerungsrückganges noch nicht so alt wie für die ehemals sozialistischen Balkanstaaten. Die Bevölkerungszahl Griechenlands stieg von 8,3 Mio im Jahr 1960 auf 10,2 Mio 1990, ein Wachstum von 0,7% pro Jahr. Danach setzte sich das Bevölkerungswachstum zunächst weiter fort, etwa bis zum Jahr 2010. Danach begann die Bevölkerungszahl zu sinken, so dass sich insgesamt von 1990 bis 2021 nur ein leichtes Wachstum von 0,1% ergibt.
Hongkong
Für Hongkong ist das Phänomen des Bevölkerungsrückganges noch sehr neu. Von 1960 bis 1990 stieg die Bevölkerung dort von 3,1 Mio auf 5,7 Mio Einwohner. Auch danach setzte sich der Anstieg, wenn auch verlangsamt, fort. Ein Höchststand wurde 2019 mit 7,5 Mio Einwohnern erreicht.
Es lässt sich schwer einschätzen, ob mit dem Jahr 2020 (erstmaliger Rückgang) eine Trendumkehr eingeleitet wurde oder ob die Rückgänge in den Jahren 2020 und 2021 in erster Linie eine Folge der Corona-Pandemie waren.
Ungarn
Anders als in den meisten Staaten Südosteuropas, bei denen die Bevölkerung noch bis 1990 anstieg war in Ungarn bereits in den 1980er Jahren ein stetiger Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen. So stieg die Bevölkerungszahl von 1960 bis 1990 auch nur um jährlich 0,1% bzw. insgesamt um 0,4 Mio. Danach setzte sich der Rückgang der 1980er Jahre fort, so dass die Bevölkerungszahl im Jahr 2021 bei 9,7 Mio lag, gegenüber fast 10 Mio im Jahr 1960.
Einen Vergleich der Bevölkerungsentwicklung Ungarns zu anderen Ländern der EU findet man auf Bevölkerungsentwicklung in der EU.
Italien
Im Zeitraum von 1960 bis 1990 steig die Bevölkerungszahl Italiens um 6,5 Mio bzw. 0,4% pro Jahr auf 56,7 Mio Einwohner. Dabei war allerdings in den 1980er Jahren eine deutliche Verlangsamung des Wachstum bzw. eine Stagnation zu verzeichnen.
In den 1990er Jahren waren zunächst wieder höhere Wachstumsraten zu verzeichnen, die ab 2015 einem Bevölkerungsrückgang wichen. Im Durchschnitt wuchs die Bevölkerung aber immer noch um 0,1% p.a. Den höchsten Stand erreichte die Bevölkerungszahl im Jahr 2014 mit 60,8 Mio. Danach ging die Zahl bis 2021 um 1,7 Mio zurück.
Einen Vergleich der Bevölkerungsentwicklung Italiens zu anderen Ländern der EU findet man auf Bevölkerungsentwicklung in der EU.
Japan
Lange Zeit war Japan beinahe ein Synonym für starkes Bevölkerungswachstum. So stieg die Einwohnerzahl des Landes von 93,2 Mio im Jahr 1960 auf 123,5 Mio im Jahr 1990. Das ist immerhin ein jährliches Bevölkerungswachstum von 0,9%.
Auch danach stieg die Bevölkerungszahl noch an, ein Maximalwert von 128,1 Mio wurde im Jahr 2010 erreicht. Seitdem ist die Bevölkerung um 2,4 Mio Einwohner auf 125,7 Mio gesunken. Das entspricht etwa der Einwohnerzahl von 1996. Insgesamt betrug die Wachstumsrate während der letzten 30 Jahre aber letztendlich doch noch 0,1% p.a.
Republik Korea
Korea verzeichnete im Jahr 2021 erstmals einen Bevölkerungsrückgang. In den drei Jahrzehnten ab 1960 wuchs die Bevölkerung um 71,4%, im Zeitraum 1990 bis 2021 waren es immerhin noch 20,7%. Der höchste Bevölkerungsstand wurde im Jahr 2020 mit 51,8 Mio Einwohnern erreicht.
Lettland
Im Zeitraum 1960 bis 1990 stieg die lettische Bevölkerung um 25,6%, d.h. von 2,1 Mio Einwohnern 1960 auf knapp 2,7 Mio 1990. Daraus ergibt sich ein Durchschnittszuwachs von 0,8% in diesem Zeitraum. Ab 1990 bis zum Jahr 2021 sank die Bevölkerung in Lettland um 29,3%. Die Einwohnerzahl ist mit 1,9 Mio im Jahr 2021 niedriger als im Jahr 1960.
Der starke Rückgang der Bevölkerung nach 1990 wird häufig mit der Abwanderung russischstämmiger Bevölkerungsteile in Verbindung gebracht.
Einen Vergleich der Bevölkerungsentwicklung Lettlands zu anderen Ländern der EU findet man auf Bevölkerungsentwicklung in der EU.
Libanon
Von 1960 bis 1990 wuchs die Bevölkerungszahl des Libanon um insgesamt 55,3% bzw. 1,5% pro Jahr. Es gab aber in dieser zeit bereits eine kurze Periode des Bevölkerungsrückgangs, nämlich von 1978-1980.
Im Zeitraum 1990-2021 wuchs die Zahl der Menschen im Libanon sogar noch stärker, nämlich um 141,5%. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Zunahme von 2,9%. Besonders stark wuchs die Bevölkerung von 2011 bis 2015 mit jährlichen Wachstumsraten zwischen 4,3% und 6,8%. Seit 2019 ist ein Rückgang der Einwohnerzahl zu verzeichnen.
Die Entwicklung der Bevölkerungszahl im Libanon ist stark durch politische Faktoren geprägt. Der oben erwähnte starke Anstieg dürfte in hohem Maße auf die Kriegssituation in Syrien zurückzuführen sein. Möglicherweise kehrten ab 2019 dann vermehrt Kriegsflüchtlinge nach Syrien zurück, was zu einem Bevölkerungsrückgang führte.
Moldavien / Moldawien
Die demografische Entwicklung in der Republik Moldau (Moldavien/Moldawien) folgt einem ähnlichen Muster wie sie z.B. in Kroatien oder Bulgarien zu beobachten ist. Von 1960 bis 1990 stieg die Bevölkerungszahl um etwa 45% was einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 1,3% entspricht. Im Jahr 1990 hatte Moldavien fast 3 Mio Einwohner. In den beiden darauf folgenden Jahren stieg die Bevölkerungszahl sogar noch leicht an.
Von 1990 bis zum Jahr 2021 ging die Bevölkerung dann um insgesamt 13,3%, sind sind etwa -0,5% p.a., zurück. Die Bevölkerungszahl des Jahres 2021 mit etwa 2,6 Mio entspricht ungefähr dem Niveau der Jahre 1974/75. Damit war der Bevölkerungsrückgang seit 1990 weniger drastisch als in Bulgarien (-20,9%) oder Bosnien Herzogovina (-26,9%).
Montenegro
Auch wenn in den letzten beiden Jahren in Montenegro ein Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen war (2020:-0,1%, 2021:-0,2%) verlief doch die Entwicklung deutlich anders als in anderen Balkanstaaten oder Staaten Osteuropas.
Im Zeitraum von 1960 bis 1990 stieg die Bevölkerungszahl um 26,2%. Auch danach setzte sich das Wachstum noch fort, allerdings mit erheblich verminderten Zuwachsraten. Der Zuwachs betrug zwischen 1990 und 2021 lediglich 2,3%. In den letzten 10 Jahren wuchs die Bevölkerung unterm Strich nicht, das Niveau mit 620 Tsd. Einwohnern im Jahr 2021 entspricht fast exakt dem von 2011.
Nordmazedonien
Die Bevölkerungszahl Nordmazedonien wuchs in den drei Jahrzehnten ab 1960 bis 1990 von 1,5 Mio auf 2,0 Mio, also um insgesamt 34,1% bzw. 1% pro Jahr. In den drei Jahrzehnten danach stieg die Zahl nur noch ganz geringfügig, auf 2,1 Mio. Die Zahl der Einwohner im Jahr 2021 entspricht etwa der von 2013.
Polen
Wie andere osteuropäische und südosteuropäische Länder verzeichnete Polen im Zeitraum von 1960 bis 1990 ein relativ starkes Bevölkerungswachstum. Die Einwohnerzahl stieg in diesem Zeitraum von 29,6 Mio auf 38,1 Mio was insgesamt einer Steigerung von 28,6% entspricht, das ergibt eine jährliche Wachstumsrate von 0,8%.
Danach stagnierte die Zahl der Einwohner bzw. ging sogar leicht zurück, so dass heute mit 37,8 Mio etwa so viele Einwohner in Polen leben wie im Jahr 1988. Der Einbruch war aber damit vergleichsweise moderat.
Einen Vergleich der Bevölkerungsentwicklung Polens zu anderen Ländern der EU findet man auf Bevölkerungsentwicklung in der EU.
Puerto Rico
Puerto Rico ist eines der wenigen außereuropäischen Länder/Gebiete in dieser Untersuchung. In den ersten drei Dekaden des Betrachtungszeitraumes stieg die Bevölkerung um 50%, in den drei darauf folgenden Dekaden sank sie um 7,7%. Mit aktuell etwa 3,3 Mio ist die Einwohnerzahl im Jahr 2021 etwa so hoch wie 1982.
Rumänien
Im Vergleich zu anderen ost- und südosteuropäischen Ländern war der Bevölkerungszuwachs in Rumänien im Zeitraum 1960-1990 mit insgesamt 26% eher moderat. Die Bevölkerung stieg in diesem Zeitraum von 18,4 Mio auf 23,2 Mio. In den nachfolgenden drei Jahrzehnten, also von 1990 bis 2021, hingegen sank die Bevölkerung um 17,6%, so dass die Bevölkerungszahl 2021 mit 19,1 Mio Einwohnern ähnlich war wie im Jahr 1965.
Einen Vergleich der Bevölkerungsentwicklung Rumäniens zu anderen Ländern der EU findet man auf Bevölkerungsentwicklung in der EU.
Russland
Der Bevölkerungszuwachs im Zeitraum 1960-90 in der Russischen Föderation (damals RSFSR) war weniger stark als in den anderen hier betrachteten Staaten und Gebieten. Er betrug nur 23,4%. Niedriger war er nur Bulgarien (10,8%), Kroatien (15,4%), Griechenland (22,4%), Ungarn (3,9%), Italien (13%) und Serbien (14,8%). Allerdings war dann auch der Bevölkerungsrückgang in den drei Jahrzehnten danach mit insgesamt 3,1% nicht besonders stark.
Das wechselvolle Auf und Ab der Bevölkerungsentwicklung wird auch daran deutlich, dass die Bevölkerungszahl von 2021 mit 143,4 Mio auch in etwa der von 1985, 2005 und 2013 entspricht. Der höchste Bevölkerungsstand war 1992 erreicht, als die Einwohnerzahl 148,5 Mio betrug.
Serbien
Die Einwohnerzahl Serbiens stieg von 1960 mit 6,6 Mio auf 1990 mit 7,6 Mio. Das entspricht einem Zuwachs von 14,8% insgesamt oder 0,5% pro Jahr. Geringere Zuwachsraten unter den hier betrachteten Ländern und Regionen gab es nur in Bulgarien (10,8%), Ungarn (3,9%) und Italien (13%).
In den drei darauf folgenden Jahrzehnten sank die Bevölkerung dann um insgesamt 9,8%. Der aktuelle Bevölkerungsstand (von 2021) ist mit 6,8 Mio etwa so hoch wie der von 1966.
Singapur
Die Bevölkerungszahl Singapurs stieg in den zurückliegenden Jahrzehnten nahezu konstant an. Der Zuwachs betrug von 1960 bis 1990 85,1% und von 1990 bis 2021 79%. Der Rückgang der letzten beiden Jahre auf das Niveau von 2014 dürfte in erste Linie auf die Effekte der Corona-Pandemie zurückzuführen sein.
Slovakei
Nach Rückgängen in den Jahren 2000 und 2001 verzeichnete die Slowakei im Jahr 2021 erstmals wieder einen Bevölkerungsrückgang. Insofern unterscheidet sich die Entwicklung dort von der z.B. in Ungarn oder Rumänien. Zweifellos ist aber auch in diesem Land eine deutliche Reduzierung der Wachstumsraten zu beobachten. Stieg die Einwohnerzahl von 1960 bi9s 1990 noch um 30,3% waren es von 1990 bis zum Jahr 2021 nur noch 2,8%. Die Entwicklung ist somit ähnlich wie in Montenegro oder auch Mazedonien.
Einen Vergleich der Bevölkerungsentwicklung der Slovakei zu anderen Ländern der EU findet man auf Bevölkerungsentwicklung in der EU.
Spanien
Im Jahr 1960 lebten in Spanien lediglich 30,5 Mio Menschen, jetzt (2021) sind es 47,3 Mio. In den beiden hier betrachteten Hauptzeitabschnitten wuchs die Bevölkerung deutlich, so von 1960 bis 1990 um 27,6% und von 1990 bis 2021 um 21,8%. Allerdings gab es in den Jahren 2013-2015 schon mal Bevölkerungsrückgänge, wohl infolge der wirtschaftlichen Entwicklung im Land. Möglicherweise ist der Rückgang im Jahr 2021 ein Effekt der Corona-Pandemie in Verbindung mit deren wirtschaftlicher Auswirkung, z.B. im Tourismussektor.
Einen Vergleich der Bevölkerungsentwicklung Spaniens zu anderen Ländern der EU findet man auf Bevölkerungsentwicklung in der EU.
Ukraine
Auch die Bevölkerungsentwicklung der Ukraine folgt dem Schema vieler ost- und südosteuropäischer Länder: deutlicher Anstieg von 1960 bis 1990, im Falle der Ukraine 21,6% und fast ebenso deutlicher Rückgang in den drei Jahrzehnten danach, nämlich um 15,6%. Das hat zur Folge, dass das aktuelle Niveau (2021: 43,8 Mio) etwa dem von 1962 entspricht.
Laut Forecast auf worldometer.com zeichnet sich für die kommenden 30 Jahre (2020 bis 2050) ein erneuter Rückgang von fast 20% ab.
Angaben und Anmerkungen zu den verwendeten Daten
Alle hier verwendeten Angaben basieren auf den Angaben der Weltbank von https://databank.worldbank.org
Die Datenabfrage erfolgte mit
Datenbankabfrage zu Bevölkerungsdaten in der Datenbank der Weltbank
Im Hinblick auf die Bevölkerung umfasst diese Datenbank Bevölkerungsangaben zu 217 Staaten und Territorien. Unter Territorien verstehe ich hier z.B. Gebiete wie die Virgin Islands (auch Jungferninseln bzw. Jungfraueninseln genannt, gemeint ist hier aber nur der zu den USA gehörende Teil).
Nicht in Betrachtungen einbezogen habe ich Staaten und Territorien mit einer Bevölkerungszahl von <100.000 Einwohner. Ein klassisches Beispiel hier ist Monaco , das zuletzt knapp 40 Tsd. Einwohner hatte.
Die Berechnungen und grafischen Aufbereitungen erfolgten in der Exceldatei Data_Extract_From_World_Development_Indicators-bevölkerung.xlsm
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Abschließend sei noch darauf hingewiesen, dass es sich jeweils um Werte zur Jahresmitte handelt.